Wir wechseln von Google zu DuckDuckGo: 5 Erkenntnisse (2024)

Google ist der unangefochtene Platzhirsch unter den Suchmaschinen, doch seine Vorliebe für Daten-Tracking weckt bei vielen (verständlicherweise) gewisse Big Brother-Assoziationen. Hier kommt DuckDuckGo ins Spiel, eine auf Datenschutz ausgerichtete Suchmaschine mit eigener Desktop-Erweiterung und mobiler Browser-App.

DuckDuckGo bewirbt sich selbst als „Anti-Google-Suchmaschine“ und verspricht, keine Daten zu verfolgen oder zu sammeln. Es bietet eine übersichtliche Benutzeroberfläche und viele Funktionen, die Sie von einer Suchmaschine erwarten – aber ohne invasive Daten-Tracker. Ist DuckDuckGo somit ein würdiger Konkurrent zu Google? Wie schneidet die Suchmaschine im Vergleich ab? Um das herauszufinden, haben wir DuckDuckGo eine Woche lang exklusiv genutzt und sind zu diesen fünf Erkenntnissen bekommen:

1. DuckDuckGo ist erfrischend

Für Google-Nutzer sind die Datenschutzfunktionen von DuckDuckGo angenehm „befreiend“. Der Dienst weist Sie darauf hin, dass er keine Nutzerdaten sammelt oder Sie über verschiedene Websites hinweg verfolgt. Es wird weder ein Suchverlauf gespeichert noch wird Ihr Surfverhalten mit Ihrer IP-Adresse in Verbindung gebracht.

Datenschutz ist das größte Plus von DuckDuckGo, und zwar auf eine Weise, die sich nicht einschränkend anfühlt. Während der gesamten Zeit, in der wir die Suchmaschine nutzten, hat uns die fehlende Personalisierung nicht im Mindesten beeinträchtigt. Da DuckDuckGo keine Suchverläufe speichert, kann es – im Gegensatz zu Google – auch keine automatischen Suchvorschläge anbieten, aber das ist ein kleiner Preis für mehr Privatsphäre.

Eine weitere exklusive Datenschutzfunktion: DuckDuckGo blockiert aktiv externe Tracker, die Ihnen online folgen. So hält der Dienst nicht nur Ihr Surfen privat, sondern schützt Sie auch vor Third-Party-Tracking.

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2. DuckDuckGo hat eine gute Benutzeroberfläche

Man merkt, dass sich die Designer von DuckDuckGo viele Gedanken über die Benutzerfreundlichkeit gemacht haben. Die Oberfläche ist ästhetisch ansprechend, das Layout sauber und einfach. Im Grunde fühlt sich DuckDuckGo ähnlich an wie Google (aber das tun ja alle modernen Suchmaschinen). Typische Google-Elemente wie die Ad Placements und Knowledge Panels sind direkt übernommen worden, was aber kein Vorwurf an DuckDuckGo ist. Man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden.

Es gibt auch einige willkommene Änderungen gegenüber Google. Zum Beispiel teilt DuckDuckGo die Ergebnisse nicht auf mehrere Seiten auf. Wenn Sie das Ende einer Seite erreichen, können Sie einfach auf “Weitere Ergebnisse anzeigen” klicken und endlos weiterblättern.

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3. DuckDuckGo beweist: Es geht auch ohne Werbung

Da DuckDuckGo keine Browserverläufe verfolgt, bietet es auch keine personalisierte Werbung an. Bei Google ist das Gegenteil der Fall: Dort wird ein Profil von Ihnen erstellt, das auf persönlichen Daten wie Ihren Suchgewohnheiten und Ihrem Kaufverhalten basiert. Diese Daten werden dann für die Ausrichtung von Anzeigen verwendet, was dazu führt, dass auf fast jeder Website, die Sie besuchen, hochspezifische Werbung erscheint.

Bei der Nutzung von DuckDuckGo blieben wir von dieser Art Werbung verschont. Wenn wir nach etwas Bestimmtem suchten, wurden auf der Ergebnisseite nur ein paar verwandte Anzeigen auf der rechten Seite oder über den ersten Ergebnissen angezeigt. Diese Anzeigen waren aber nur für unsere Suche relevant. Im Allgemeinen bemerkten wir deutlich weniger Werbung als bei Google – in Zeiten von Pop-ups und blinkenden Werbebannern ein wirklich angenehmes Surferlebnis.

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4. Mehr Privatsphäre, aber weniger Suchfunktionen

Google ist absoluter Weltmeister darin, uns die gewünschten Antworten zu liefern, die wir suchen. Selbst mit spärlichsten Eingaben erhalten wir immer noch hilfreiche Ergebnisse. Dieselbe Art von Suche fiel bei DuckDuckGo eher ernüchternd aus, was wohl daran liegen mag, dass der Dienst nicht die Algorithmen (oder Daten?) zur Verfügung hat, die wir von Google gewohnt sind.

Ein spannender Punkt, der den Trade-off zwischen Privatsphäre und Suchqualität verdeutlicht. Googles Erfolg basiert zu großen Teilen auf der Tatsache, dass es Nutzerdaten sammelt und diese zu Personalisierungszwecken einsetzt. Ohne Zugriff auf eine solche umfangreiche Bibliothek an kontextbezogenen Daten wird DuckDuckGo bei der Genauigkeit seiner Suchergebnisse weiterhin hinter Google zurückbleiben.

5. Google Maps bleibt alternativlos

Nach einer Woche DuckDuckGo mussten wir uns eingestehen: Google Maps fehlt. DuckDuckGo hat zwar eine von Apple bereitgestellte Kartenfunktion, aber das ist nicht vergleichbar. Google Maps fühlt sich einfach besser an, was die verfügbaren Daten und die Zuverlässigkeit angeht.

Überhaupt haben wir den Zugriff aufs Google-Ökosystem vermisst. Wer im privaten und/oder beruflichen Leben auf Google-Anwendungen wie Drive und Google Workspaces angewiesen ist, muss sich bei DuckDuckGo gewaltig umstellen. Google hat alle seine Funktionen nahtlos miteinander verbunden – wenn man diese nicht in die Suchmaschine integrieren kann, scheint irgendwie ein Teil des Puzzles zu fehlen.

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Dauerhaft zu DuckDuckGo wechseln – ja oder nein?

Sollten Sie zu DuckDuckGo wechseln? Eine Pauschalantwort gibt es nicht, denn letztendlich hängt es davon ab, was Sie von Ihrer Suchmaschine erwarten. Legen Sie mehr Wert auf Ihre Privatsphäre als auf alles andere? Dann sollten Sie zu DuckDuckGo wechseln. Möchten Sie die genauesten Ergebnisse und die fortschrittlichsten Funktionen? Dann sollten Sie bei Google bleiben.

Während Google sehr genau erraten kann, wonach man sucht, ist bei DuckDuckGo ein wenig mehr Handarbeit erforderlich. Das bedeutet nicht, dass DuckDuckGo nicht finden kann, wonach Sie suchen. Es bedeutet nur, dass Sie möglicherweise Ihre Suchparameter ändern müssen. Das optimierte Google Webbrowsing, an das wir uns durch Cookies, automatisches Ausfüllen und Personalisierung gewöhnt haben, ist natürlich sehr praktisch. Aber ohne diese „Specials“ sind die Ergebnisse weitgehend die gleichen. Und wenn die Ergebnisse die gleichen sind, warum sollte man dann auf Datenschutz verzichten?

Dieser Artikel basiert auf dem englischen Original unserer Kollegen von PCWorld.

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